Was machen wir eigentlich?
Kürzlich ließ mich ein Artikel in der ZEIT aufhorchen. Die Überschrift:
Gut für Steuerberater
Nach ein paar Ausführungen über die geplante - und vollkommen belanglose Änderung - bei den Steuerklassen endet der Autor damit, „dass man lebenslang prächtig daran verdienen kann, Menschen den Weg durch eine sich ständig verändernde bürokratische Hölle zu weisen, die zu betreten sie Jahr für Jahr gezwungen werden.“ Und weiter:
„Das sind gute Nachrichten für alle Angehörigen der steuerberatenden Berufe. Aber auch nur für sie.“
Damit offenbart sich leider ein GROSSES Missverständnis über das, was wir Steuerberater den ganzen Tag so machen. Mitnichten verbringen wir nämlich den wesentlichen Teil unserer Zeit damit, Pendler-, HomeOffice- und Verpflegungspauschalen zu schubsen.
Aber was machen wir dann eigentlich?
Wir geben Antworten auf die wirklich komplexen Fragen und wenn gewünscht auch auf die nicht so Komplexen.
Wir streiten uns mit dem Finanzamt.
Wir kooperieren mit dem Finanzamt.
Wir bilden uns fort.
Wir bilden aus.
Wir begleiten GründerInnen und Selbständige und sind häufig erster Ansprechpartner für alle Fragen bezüglich Buchhaltung, Steuern, Unternehmensform, etc.
Wir erklären und erklären und erklären. Und erklären.
Wir beruhigen.
Wir verteidigen.
Wir sprechen Empfehlungen aus.
Wir sind unabhängig und geben unabhängige Einschätzungen.
Wir planen.
Wir rechnen.
Wir lesen und recherchieren.
Wir begutachten.
Wir analysieren komplexe Zahlenwerke.
Wir suchen nach praktikablen Lösungen.
Wir setzen um, was der Gesetzgeber sich ausdenkt.
Wir kämpfen darum, dass der Laden am Laufen bleibt.
Wir unterstützen bei der Digitalisierung.
Wir sind da, wenn jemand schwer erkrankt oder stirbt.
Wir sind da, wenn ein Unternehmen in die Krise rutscht.
Wir kümmern uns darum, dass die Lohnabrechnung läuft.
Wir erstellen, überwachen oder überprüfen die Buchhaltung.
Wir halten den Rücken frei.
Wir sind da, damit andere ihr Ding machen können.
Und wenn die Gesetze einfacher oder vor allem besser werden, sind wir die Ersten, die sich darüber freuen.
Eine Vereinfachung des Steuerrechts? Ja, das wünschen wir uns - genauso, wie die Finanzbeamten.
